Geboren 1956, wohnhaft in Wohlen AG, verheiratet mit Robert Keller. Beruflich zuerst Lehrerin, dann Psychologie-Studium an der Universität Zürich, seit 1997 Psychologin lic.phil.1  in eigener Praxis in Zürich. Nach einer schweren Krankheit hat mein Kunstschaffen einen starken Aufschwung erfahren und das Verhältnis zwischen Pflicht und Kür ist frisch ausgehandelt worden. Seither fühle ich mich lebendiger und freier.

„Jedes Kunstwerk ist ein Experiment: Es ist ein Experiment der Kunst; ein Versuch, ob man so Kunst machen kann: ob man sie so und ob man sie überhaupt machen kann. Jedes Kunstwerk ist ein Experiment, weil jedes Kunstwerk bei null beginnt – ein Kunstwerk, das nicht bei null beginnt, sondern die Kunst für gesichert und gegeben hält, ist gar keins.“

 

Aus "Die Kraft der Kunst" von Christoph Menke (S. 82).  Obwohl ich Menke nur teilweise verstehe, habe ich das Gefühl, dass er mich total versteht.

Ich habe seinerzeit das Lehrerseminar Wohlen besucht. Einmal sagte unser Zeichenlehrer, Werner Sommer ("Söms"), wir sollten irgend einen Gegenstand von zu Hause mitbringen, der uns gefällt. Ich habe einen Zapfenziehr mitgebracht. Die Spirale gefiel mir sehr. Doch dann sagte Herr Sommer, wir sollten den Gegenstand abzeichnen. Ich erschrak: Hätte ich doch lieber eine Kartonschachtel mitgebracht! 

Ich habe die Zeichnung aufbewahrt und jetzt fotografiert, so dass ihr sehen könnt, was dabei herausgekommen ist. Das links ist der Zapfenzieher von damals. Ich werde ihn aufbewahren, weil er mir noch immer gefällt und weil er mich daran erinnert, dass mir Herr Sommer sehr geholfen hat beim Abzeichnen.  

 

Dieses Bild ist aus dem Amnesty-Journal vom Dez. 2018. Es zeigt die Näherin Rosa Parks, die sich im Dez. 1955 geweigert hat, ihren Platz im Bus einem Weissen aunzubieten. Sie wurde deswegen bestraft.

Wenn ich diese Frau sehe, bin ich sehr stolz, auch eine Näherin zu sein.

16. Oktober 2018

Im März 2019 stelle ich im Schlössli Wohlen meine Bilder aus. 

Der Ausstellungsraum bedeutet Herausforderung auf verschiedenen Ebenen. Kreativität ist notwendig. Im Oktober probierten wir an Ort und Stelle verschiedene Möglichkeiten der Hängung aus.

Das Bild, das zu fliegen scheint, hängt an einer Nylonschnur. Diese wiederum hängt an einem Magneten. Und dieser klebt an einem Eisenträger, welcher die Mauern vor dem Einstürzen schützt. 

Ein wahrhaft erleuchtendes Erlebnis an jenem frühen Oktobermorgen!!

18. April 2018

Die Firma cube media (ehemals Sihldruck AG) in Zürich macht jährlich drei Ausstellungen. Schon lange wusste ich: Da will ich auch hin! Am 18. April 2018 durfte ich mich endlich vorstellen (Geduld ist nicht meine Stärke ...).

Ich hatte Erfolg und - wie ihr seht - freute mich sehr darüber. Die Ausstellung hat im Herbst 2019 stattgefunden, Vernissage war am Donnerstag, 10. Oktober 2019.

Ich liebe Kleinstkultur. 

Diesmal haben wir eine Lesung organisiert im Atelier. 

Auf dem Bild seht ihr Robert Keller, Adam Schwarz (Autor), mich und Werner Rohner (Moderation).

Mehr: www.salonbankweg25.ch

 

5. April 2018

Seit einem Jahr bin ich Mitglied beim Künstlerstamm Lenzburg. Dieser findet ganz regelmässig einmal im Monat statt. Zusätzlich bin ich Mitlied vom "Neuen Künstlertreff Wohlen", der am 5. April 2018 gegründet worden ist. Letzterer verfolgt zwei Ziele: Sich treffen und austauschen einerseits, Projekte aufbauen andererseits. Ich bin gespannt, was daraus wird. Ideen für Projekte habe ich mehrere.

Auch das ist eines von meinen Lieblingsbildern. Die Frau Subira Abdi aus Tanzania hat einen sog. Mikrokredit erhalten. So konnte sie einen Coiffeur- und Nähsalon eröffnen. Ich taufe das Bild "Nähen macht glücklich."

Quelle: magazin 1/12 Seite 10

Das ist Louise Bourgeois. Sie ist eine meiner Lieblingskünstlerinnen. Das Bild links stammt aus dem  Facebook (6. Jan. 18, Annie Wilson).  Unter dem Bild steht ein Zitat von Bourgeois:

"The act of seewing is a process of emotional repair", was übersetzt etwa so heisst: Der Prozess des Nähens ist ein emotionales Reparieren. Oder: eine emotionale Wiedergutmachung. Oder gar eine emotionale Heilung?

20. Dezember 2017

Besuch in der Kunsthalle Zürich. Die Ausstellung von Rob Pruitt hat mich sehr fasziniert. Ein riesiger Wandteppich mit vielen, vielen religiösen Bildern. Die Ausstellung wird von Barbara Weber und Martin Heller kuratiert und ist im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum entstanden (zh-reformation.ch).  Am allerbesten hat mir ein Zitat vom Künstler gefallen. Es lautet sinngemäss: Benütze ein Museum als Kirche und eine Kirche als Museum.

Ich lebe seit über vierzig Jahren in Wohlen. Beruflich war ich zuerst Lehrerin, dann Leiterin beim Freizeitverein Wohlen. Und jetzt bin ich schon seit 20 Jahren Psychologin in eigener Praxis in Zürich. In all diesen Jahren mit vielen beruflichen Entwicklungen bin ich immer auch kreativ tätig gewesen, mal eher schreibend, mal eher malend.

 

Im Jahre 2006 hat das Schreiben an Bedeutung gewonnen. Seither arbeite ich ohne Unterlass an mehreren Schreibprojekten. Ich habe auch schon öffentlich aus meinen Texten vorgelesen. Vor ein paar Jahren hat auch das bildnerische Gestalten einen überraschenden „Drive“ erlebt. Ich hätte nie gedacht, dass ich irgendeinmal im Leben Stunde für Stunde im Atelier verbringe, mit der Bernina schnurpfe und mich dabei am richtigsten Ort meines Lebens fühle.


Oben rechts, wo noch Licht ist, bin ich manchmal ganz spät noch am Nähen. Ich schliesse die Fensterläden, um niemanden beim Schlafen zu stören. Und stelle mir vor, wie die Stiche der Bernina über das Papier und durchs Fenster in die Nacht hinaus trippeln, den Strassenlampen entlang bis zum Ende des Bankweges, bei der Kantonsschule vorbei schleichen und dann, auf dem dunklen Fussballplatz, wo jetzt kein Schiedsrichter über Regeln wacht, ein höllisches Gewiefel veranstalten, ein Gewirr von Fäden, ein mystisches Sirachen, ein himmlisches Schnurpfen, das erst beim Morgengrauen durchgeschnitten wird von meiner Schere, die immer griffbereit neben mir liegt.